Der Winter-Igel
Unserem im Winter zugelaugfenem Igel geht es mittlerweile wieder deutlich besser. Er frisst regelmäßig, schläft sehr viel und sehr lange. Wenn er mal nicht am schlafen ist, ist er eifrig dabei sein neues Quartier umzugestalten.
Etwas orientierungslos, voller Flöhe und Zecken beschnupperte uns ein hilfloser kleiner Igel mitten im Winter. Scheinbar in seiner Winterruhe gestört und dazu völlig verspeichelt und verschnupft.
Bei genauererem Hinsehen fiel uns auf, dass der Igel dringend Hilfe benötigt. Jemand der ihn von seinen Ektoparasiten befreit und ihn wieder aufpäppelt.
Zuerst entfernten wir mittels Pinzette etwa hundert Zecken. Dies ist aufgrund des Stachelkleids des Igels gar nicht so einfach. Selbst in den Ohren und an den nicht mit Stacheln bedeckten Stellen saßen Zecken. Diese ließen sich glücklicherweise jedoch gut und vollständig entfernen. Anschließend ging es den Flöhen an den Kragen. Hierzu haben wir etwas Sonneblumenöl in eine Sprühflasche gefüllt und den Igel kräftig eingesprüht. Da das Öl die Tracheen der Flöhe verklebt, ersticken diese und die Flöhe lassen sich mit lauwarmem Wasser ganz einfach ausspülen. Zudem hat das Baden und Abduschen des Igels mit etwa handwarmem Wasser auch den positiven Nebeneffekt, dass sich der Igel nicht einigelt und somit auch an den weichen Stellen untersucht werden kann. Die Prozedur der Flohbeseitigung kann bei Bedarf auch wiederholt werden.
Nach dem reinigenden Bad war unser Igel erst einmal erschöpft und schlief noch auf dem Handtuch ein mit welchem wir diesen abtrockneten. Aber schon am nächsten Tag machte sich der Igel über Rührei und Katzenfutter her. Ein Schälchen mit Wasser stand zudem stets zum Trinken bereit. Jedoch sollte man damit rechnen, dass bei den Umgestaltungsmaßnahmen unseres Igels wenig Rücksicht auf Wasser und Essbares genommen wurde. Hinzu kommt, dass Igel auch mal müssen und daher sehr streng riechen. Regelmäßiges Reinigen der Igelunterkunft ist somit unabdingbar. Als Unterschlupf eigent sich übrigens am besten ein Pappkarton, bestückt mit alten Tüchern.
Tagsüber schläft unser Igel meist und sobald er abends wach wird macht er sich zuerst über die willkommene Stärkung her, bevor er einen Rundgang in seinem neuen Revier unternimmt und anschließend wieder alles umdekoriert.
So fit und munter wird unser "Findelkind" demnächst auch wieder seinen Weg zurück in die Wildnis antreten können.